9. Dezember 2025 | Franziska Widmer
«Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt.» Wie schon viele Male zuvor ist der Satz der Maria in einer Predigt gross gelobt worden. In diesen Tagen der Advents- und Weihnachtszeit ist er besonders aktuell.
Viel zu viele Male wurde exakt dieser Satz von irgendwelchen Herren benutzt, um Gefälligkeiten oder Bequemlichkeiten zu erhalten. Sie haben (ihre) Frauen damit zu Mägden gemacht. Nur zu gut, weiss ich, wie sich das anfühlt und viel zu oft habe ich dasselbe bei anderen Frauen gesehen. Und damit ist nicht eine dienende Haltung gemeint, die aus dem Inneren kommt. Nein, ich würde nicht wagen aufzufordern, dass sich jemand, ob Mann oder Frau, zur Magd macht!
Worin kann dieser Satz der Maria uns trotzdem Vorbild sein? Sie macht sich ja nicht zur Magd von irgendeinem Herrn (die Doppeldeutigkeit des Wortes ist im Deutschen ungeschickt), sondern zur Magd Gottes. Bei Gott können wir sicher sein, dass es nicht um Dienstleistungen oder Gefälligkeiten geht, sondern dass Gott uns als Person sieht und liebt. Und daraus entsteht das Vertrauen: Gott wird uns nicht demütigen, sondern für uns alle – auch für mich – das Beste wollen.
Dieses Sich-ganz-Gottes-Führung-überlassen ist die Essenz, die wir aus diesem Satz nehmen können. Nicht selbst kontrollieren, schaffen, herstellen wollen und etwas ganz in Gottes Hände zu legen, ist nicht einfach. Und manchmal braucht es dazu mehrere Anläufe bis es gelingt.
Ein Beitrag von:

Franziska Widmer
Pfarreiassistentin
